LANGVITA
ein Lebenslauf für wirklich Interessierte (sonst klicke: Kurzbiografie)
Ich wurde am 19. Juni 1969 um 7h05 in Wien geboren. Als Kind ging ich mehr auf den Händen als auf den Füßen. Heute ist das umgekehrt.
Nach der Volksschule besuchte ich das BRG 13 Wenzgasse (neusprachlicher Zweig), wo ich 1987 maturierte. Das war auch ungefähr die Zeit, als ich begann Gedichte zu schreiben. Ich studierte dann an der Universität Wien ein wenig poetisches Studium, nämlich Rechtswissenschaften. Neben diesem Studium beschäftigte ich mich mit dem Thema Psychiatrie und Antipsychiatrie und arbeitete 1989-1991 in einer antipsychiatrischen Gruppe mit. Mein Jusstudium beendete ich im März 1992 mit dem Titel Mag. iur. und absolvierte anschließend eine 9-monatige Gerichtspraxis an verschiedenen Wiener Gerichten. Dass ich diese Gerichtspraxis zugunsten einer 2-monatigen Ecuadorreise unterbrach, erzürnte so manchen juristischen Ausbildner am Oberlandesgericht.
All die Jahre hatte ich die vielen Paragraphen in meinem Kopf u.a. mit dem Spielen von Volleyball ausgeglichen. Meine Eltern ermöglichten mir nun ein weiteres Studium und so entschied ich mich für das Lehramtsstudium Leibeserziehung und Geschichte. Indoorvolleyball (bis zur 1. Bundesliga) spielte ich und Gedichte schrieb ich weiter.
Das Wort „Autorin“ ist für mich persönlich beim Dichten eigentlich nicht korrekt. Denn ich empfinde mich eher als Gefäß, in das (manchmal) etwas hineinfließt, das ich dann – in poetische Form gegossen – wieder zurückgebe. Es sind also nicht wirklich meine Gedichte. Sie gehören mir nicht. Vielleicht ist das auch der Hauptgrund dafür, dass es mir von Anfang an wichtig war, diese Texte auch zu präsentieren. Ich bin ja nur die Vermittlerin, die, die das Gefäß wieder ausschüttet. Und so halte ich seit mehr als 25 Jahren Lesungen und mache Performances (siehe Archiv im Menüpunkt "Aktuell").
1998 war in vielerlei Hinsicht ein besonderes Jahr für mich: Ich brachte meinen ersten Gedichtband heraus (Ausweitungen, Edition Doppelpunkt, Wien) und führte gemeinsam mit Doris Stelzer und Werner Bachstein im Theater des Augenblicks in Wien „Tanzende Gedichte“ auf. Diese Performance basierte auf den Texten dieses ersten Lyrikbandes. Bewegung und Sprache, zwei in meinem Leben sehr wichtige Komponenten, auf diese Weise zu verbinden, war eine sehr schöne Erfahrung für mich.
Außerdem beendete ich am Ende dieses Jahres mein Studium und erhielt für meine Diplomarbeit - „Die Geschlechterordnung im Sport – eine Analyse aus feministischer Sicht und Schlussfolgerungen für das Unterrichtsfach Leibesübungen (für Mädchen)“ - bzw. für mein ganzes Sportstudium den Gaulhofer-Streicher-Preis (Verleihung im Oktober 1999).
Bevor ich im September 1999 zu unterrichten begann, ging ich mit einem Erasmusstipendium (für Geschichte/Diplomstudium) für ein Semester nach Besançon, Frankreich.
Von 1999-2007 unterrichtete ich dann als AHS-Lehrerin (7 Jahre davon am BRG 6 Rahlgasse), einige Semester hatte ich auch einen Lehrauftrag für Volleyball am Institut für Sportwissenschaft der Uni Wien. 2000-2002 spielte ich wettkampfmäßig Beachvolleyball, die erste Saison allerdings nur kurz, da ich mich bei einem Turnier am Knöchel verletzte. 2001 wurde ich mit meiner Partnerin Verena Maschler 3. bei den Österreichischen Staatsmeisterschaften, 2002 belegten Jill Jasbar und ich den fünften Platz. Ich spielte auch einige FIVB-Turniere im Ausland (Cagliari, Madrid und Fortaleza), in Brasilien kamen wir sogar gegen die damaligen – brasilianischen - Weltmeisterinnen dran, was auch ein unvergessliches Erlebnis war. Leider waren wir gerade in diesem Match ur schlecht.
2002 kam mein 2. Lyrikband Von keiner anderen Wahl in der Edition Doppelpunkt heraus.
Bei meinen Lesungen und Performances arbeitete und arbeite ich besonders gern mit Kunstschaffenden aus anderen Bereichen zusammen (z.B. Musik, Tanz, Theater). Und so entstand 2003 die nächste größere Lyrikperformance „Zieh ich Bahnen…“, die ich gemeinsam mit Tanzenden und Performenden im Theater m.b.H. und im Theater des Augenblicks in Wien präsentierte (zu den vielen Mitwirkenden siehe das Plakat im Archiv und unter "Fotos"). Auch dabei wurden wieder meine Gedichte mit Bewegung in vielfältigster Form kombiniert, was bereits der Beginn meines Auftritts deutlich macht (siehe dazu das - technisch leider sehr schlechte – Kurzvideo: www.myspace.com/video/vid/45864598)
Ich besuchte zahlreiche Schauspielkurse (u.a. an der Schauspielschule Act & Fun, Wien), absolvierte Workshops und Kurse in Pantomime, Straßentheater, Improvisationstheater, Akrobatik, Zirkusschule, Tanz und anderen Formen der Körperarbeit, wie Qi Gong und Yoga. Yoga ist in den letzten Jahren immer wichtiger für mich geworden.
Gelegentlich arbeitete ich als Kleindarstellerin beim Film, sammelte Erfahrungen in Tonstudios, vor allem aber agierte und reagierte ich im Turnsaal als Lehrerin der Rahlgassenschülerinnen.
2005 kam mein 3. Gedichtband in der Edition Doppelpunkt heraus. Er hieß Lyreley und gab mir in der Folge meinen Künstlernamen. Ich glaube, es war Richard Weihs, der mich zum ersten Mal bei einer Lesung so nannte. So beschloss ich dann bei Poetry Slams, wo ich selten, aber doch mitmache, nur unter diesem Namen aufzutreten.
Nachdem das Schweizer Ensemble TangoPlus, bestehend aus Beatrix Strebel und Marc Rufer, bereits Gedichte von mir in sein Tanztheaterstück „Le deuxième sexe. Das Weib ist nichts…“ integriert hatte, das 2003-2005 u.a. in Wien, Zürich, Leipzig und Salzburg zu sehen war, beschlossen wir drei eine engere Zusammenarbeit. So entstand unsere gemeinsame Tanztheater-Performance „Lyreley“, die wir schließlich 2007 in Wien (Theater des Augenblicks), Salzburg (republic) und Zürich (Theater Rigiblick) präsentierten. Auch diese auf meinem dritten Gedichtband basierende Tanztheaterproduktion war für mich ein sehr bereicherndes Erlebnis und gab mir bestimmt viel Energie, meine damals bestehenden gesundheitlichen Probleme zu überleben.
Im Jahr 2008 gründete ich gemeinsam mit der Akkordeonistin Heidelinde Gratzl das Duo „Der Fisch zur blauen Linde“. Seither treten wir mit verschiedenen Programmen an unterschiedlichsten Orten (u.a. Cafés, Kleinkunstbühnen und Büchereien) mit unseren musikalischen Lyrikperformances auf. Ausdrücklich erwähnen möchte ich die Performance „Herzgefechte & Schmerzgeflechte“, die wir 2009 im Theater Narrenschloss und im Derwisch in Wien präsentierten, da sie gleichzeitig die – etwas andere - Buchpräsentation meines gleichnamigen 4. Lyrikbandes war.
Unter den vielen MusikerInnen, die mich in den letzten 25 Jahren schon bei Lesungen begleitet haben, möchte ich den Marimbaspieler Stephan Brodsky hervorheben, da wir schon sehr viele musikalische Lesungen gemeinsam kreierten. Und auch Hary Wetterstein, der meine Texte öfter mit seinem Gitarrespiel untermalte und mich sogar einmal bei einer Lesung im Dezember 2011 damit überraschte, dass er einige meiner Gedichte spontan vertonte.
Mein 5. Gedichtband Losgesagt erschien 2012 in der Reihe „Lyrik der Gegenwart“ in der kleinen, aber feinen Edition Art Science.
Da meine ersten 4 Gedichtbände mittlerweile vergriffen waren, beschloss ich, ein Best-of meiner Gedichte zu machen, beginnend mit dem Jahr 1989 bis inklusive 2015.
So kam Mitte 2015 mein erstes Hörbuch heraus: Lyreley - Poesie aus einem Vierteljahrhundert, artdialogue. Auf dieser CD werden 47 von mir gelesene Gedichte mit den einfühlsamen Klängen von Stephan Brodskys Marimba verwoben.
Das Herzstück meiner Poesie in Buchform erschien Anfang Dezember 2015 im Verlagshaus Hernals. Es trägt denselben Titel wie die CD: Lyreley - Poesie aus einem Vierteljahrhundert und enthält 125 Gedichte, die ich in den letzten 25 Jahren geschrieben habe.
Im Sommer 2016 wurde mein jüngster - siebter - Gedichtband veröffentlicht: Das Lächeln der Sterne (2016), wieder in der Reihe „Lyrik der Gegenwart“. Er schließt auch direkt an "Losgesagt" an, enthält er doch Gedichte, die ich seit damals geschrieben habe (also in den Jahren 2012-2016).
Zuletzt arbeitete ich gemeinsam mit neun anderen Performenden/TänzerInnen an einer bewegten Poesie-Performance: Das Stück "Was ich bin" wurde im April 2017 im ausverkauften Off-Theater in Wien gezeigt und vom Publikum begeistert aufgenommen. Es führte mir wieder einmal vor Augen, wie schön es für mich ist, Wort und Bewegung zu kombinieren und wie beglückend es dabei für mich ist, nicht nur Hauptakteurin auf der Bühne zu sein, sondern auch für Dramaturgie und Regie verantwortlich zu zeichnen.
Ich schreibe hauptsächlich Lyrik, habe aber auch schon den einen oder anderen Prosatext verfasst und publiziert. Neben meinen erwähnten sieben Gedichtbänden finden sich zahlreiche Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften und Onlinemagazinen. Gedichte von mir finden sich auch in Anthologien, z.B. in Existenz und Renitenz (Wien 2011), in 5er-Edition. Literatur aus Margareten (Wien 2012) und zuletzt in Pappelstimmen. Pappelblatt Anthologie. Texte 2013-2018 (Wien 2019).
Ich bin Mitglied der Grazer Autorinnen Autorenversammlung (GAV) und des ÖSV, wobei in diesem Zusammenhang nicht meine schifahrerischen Leistungen gemeint sind, auch wenn ich tatsächlich Landesschilehrerin beim Österreichischen Schiverband bin, sondern der Österreichische Schriftsteller/innenverband (ÖSV/AWA).
2005-2007 habe ich auch eine Ausbildung in „Systemischer Familienaufstellung“ und Fortbildungen dazu gemacht. In diesem Zusammenhang möchte ich lediglich erwähnen, dass ich dem Aufstellungsguru Bert Hellinger, auf den sich so viele in diesem Bereich Tätige gerne berufen, sehr skeptisch gegenüberstehe. Und das nicht nur wegen seines - meines Erachtens sehr entlarvenden - Zitates vom 14.3.2007, das ich an der Sigmund Freud Privatuniversität (SFU) Wien aus ihm herauskitzelte: „Jeder Könner ist manipulativ!“ Das war nämlich die Antwort vor versammeltem Publikum auf meinen Vorwurf, ich hätte seine eben erlebte Aufstellung als sehr manipulativ empfunden.
Als Somatic Experiencing®-Praktikerin i.A. (eine Methode zur Bewältigung und Aufösung von Stress und Traumen nach Peter A. Levine) begleite ich Menschen, die traumatische Erfahrungen gemacht haben (egal, wie lange diese schon zurückliegen und ob sie sich daran erinnern können oder nicht) und deren Leben davon geprägt ist. Denn jedes Trauma - jedes überwältigende Ereignis bzw. jede solche Entwicklung - hat Auswirkungen auf die Gefühle, das Verhalten und das Denken eines Menschen. Das Schöne an dieser Arbeit ist, dass es möglich wird, die durch Stress und Trauma im Nervensystem steckengebliebene Energie auf sanfte Weise zu befreien. Wenn der Organismus der KlientInnen das Trauma tansformiert und integriert hat, können die KlientInnen ihr Leben wieder mit dieser befreiten Energie und damit mit viel mehr Lebenfreude leben. Körperliche und psychische Symptome sowie gedankliche Endlosschleifen, die mit dem Trauma gekoppelt waren, werden weniger und verschwinden. Diesen Prozess begleiten zu dürfen, ist für mich sehr beglückend.
Dass ich diesen ganzheitlichen Ansatz zur Traumaverarbeitung gewählt habe, bei dem die Ressourcen und die Selbstregulation eines Menschen gefördert werden, einen die Physis und die Psyche gleichermaßen respektierenden Ansatz, bei dem also nicht nur unser Verstand, sondern auch die Weisheit unseres Körpers - diese "Sprache ohne Worte" (so auch der Titel eines Hauptwerks von Peter Levine) - gewürdigt und genützt wird, begeistert mich immer wieder. Vielleicht weil es auch in der Poesie letztendlich nur darum geht, das mit Worten auszudrücken bzw. sich dem sprachlich anzunähern, was mit Worten eigentlich nicht ausgedrückt werden kann ...
Seit 2010 beschäftige ich mich außerdem mit dem von dem Kanadier Ra Uru Hu (1948-2011) begründeten „Human Design System“ (HDS). Und das, obwohl mir die Bezeichnung anfangs nicht gefiel, da sie mich irgendwie an „Esoterik für Roboter“ erinnerte. Dabei ist dieses auf modernsten wissenschaftlichen Erkenntnissen (aus Genetik und Astrophysik) einerseits und alten Weisheitslehren der Menschheit (Astrologie, I-Ging, Chakrenlehre, Kabbala) andererseits basierende System alles andere als das. Das, was ich an diesem System spannend finde, ist die Tatsache, dass es ein Totschlag für jegliche Ratgeberliteratur ist, denn es gibt ganz individuelle Antworten auf die Frage „Wer bin ich?“ und zeigt, wie schädlich Verallgemeinerungen für jedes Individuum auf dem Weg der Selbsterkenntnis sein können. Als lizensierte Human Design Analytikerin (siehe dazu unter http://www.ihdschool.com/professionals) bereitet es mir große Freude, interessierte Menschen mittels Human Design Readings auf diesem Weg zu unterstützen. Wem das HDS schon etwas sagt, dem/der sei an dieser Stelle verraten: Ich gehöre zu den seltenen Wesen der Reflektoren.
Vielleicht hat all das auf der Website einer Autorin nichts verloren. Wenn Sie dieser Meinung sind, könnte ich als Entschuldigungsgrund vorbringen, dass ich natürlich auch noch viel mehr in eine Langvita hätte schreiben können.
Ich habe einen Bruder, der mir bei der Erstellung dieser Homepage geholfen hat und auch sonst sehr verschieden von mir ist.
Ich liebe Schitourengehen und Bäume-Umarmen. Aber nicht in Kombination.
Dagmar Fischer, im März 2013 (mehrmals ergänzt, zuletzt im Oktober 2019)
Ich wurde am 19. Juni 1969 um 7h05 in Wien geboren. Als Kind ging ich mehr auf den Händen als auf den Füßen. Heute ist das umgekehrt.
Nach der Volksschule besuchte ich das BRG 13 Wenzgasse (neusprachlicher Zweig), wo ich 1987 maturierte. Das war auch ungefähr die Zeit, als ich begann Gedichte zu schreiben. Ich studierte dann an der Universität Wien ein wenig poetisches Studium, nämlich Rechtswissenschaften. Neben diesem Studium beschäftigte ich mich mit dem Thema Psychiatrie und Antipsychiatrie und arbeitete 1989-1991 in einer antipsychiatrischen Gruppe mit. Mein Jusstudium beendete ich im März 1992 mit dem Titel Mag. iur. und absolvierte anschließend eine 9-monatige Gerichtspraxis an verschiedenen Wiener Gerichten. Dass ich diese Gerichtspraxis zugunsten einer 2-monatigen Ecuadorreise unterbrach, erzürnte so manchen juristischen Ausbildner am Oberlandesgericht.
All die Jahre hatte ich die vielen Paragraphen in meinem Kopf u.a. mit dem Spielen von Volleyball ausgeglichen. Meine Eltern ermöglichten mir nun ein weiteres Studium und so entschied ich mich für das Lehramtsstudium Leibeserziehung und Geschichte. Indoorvolleyball (bis zur 1. Bundesliga) spielte ich und Gedichte schrieb ich weiter.
Das Wort „Autorin“ ist für mich persönlich beim Dichten eigentlich nicht korrekt. Denn ich empfinde mich eher als Gefäß, in das (manchmal) etwas hineinfließt, das ich dann – in poetische Form gegossen – wieder zurückgebe. Es sind also nicht wirklich meine Gedichte. Sie gehören mir nicht. Vielleicht ist das auch der Hauptgrund dafür, dass es mir von Anfang an wichtig war, diese Texte auch zu präsentieren. Ich bin ja nur die Vermittlerin, die, die das Gefäß wieder ausschüttet. Und so halte ich seit mehr als 25 Jahren Lesungen und mache Performances (siehe Archiv im Menüpunkt "Aktuell").
1998 war in vielerlei Hinsicht ein besonderes Jahr für mich: Ich brachte meinen ersten Gedichtband heraus (Ausweitungen, Edition Doppelpunkt, Wien) und führte gemeinsam mit Doris Stelzer und Werner Bachstein im Theater des Augenblicks in Wien „Tanzende Gedichte“ auf. Diese Performance basierte auf den Texten dieses ersten Lyrikbandes. Bewegung und Sprache, zwei in meinem Leben sehr wichtige Komponenten, auf diese Weise zu verbinden, war eine sehr schöne Erfahrung für mich.
Außerdem beendete ich am Ende dieses Jahres mein Studium und erhielt für meine Diplomarbeit - „Die Geschlechterordnung im Sport – eine Analyse aus feministischer Sicht und Schlussfolgerungen für das Unterrichtsfach Leibesübungen (für Mädchen)“ - bzw. für mein ganzes Sportstudium den Gaulhofer-Streicher-Preis (Verleihung im Oktober 1999).
Bevor ich im September 1999 zu unterrichten begann, ging ich mit einem Erasmusstipendium (für Geschichte/Diplomstudium) für ein Semester nach Besançon, Frankreich.
Von 1999-2007 unterrichtete ich dann als AHS-Lehrerin (7 Jahre davon am BRG 6 Rahlgasse), einige Semester hatte ich auch einen Lehrauftrag für Volleyball am Institut für Sportwissenschaft der Uni Wien. 2000-2002 spielte ich wettkampfmäßig Beachvolleyball, die erste Saison allerdings nur kurz, da ich mich bei einem Turnier am Knöchel verletzte. 2001 wurde ich mit meiner Partnerin Verena Maschler 3. bei den Österreichischen Staatsmeisterschaften, 2002 belegten Jill Jasbar und ich den fünften Platz. Ich spielte auch einige FIVB-Turniere im Ausland (Cagliari, Madrid und Fortaleza), in Brasilien kamen wir sogar gegen die damaligen – brasilianischen - Weltmeisterinnen dran, was auch ein unvergessliches Erlebnis war. Leider waren wir gerade in diesem Match ur schlecht.
2002 kam mein 2. Lyrikband Von keiner anderen Wahl in der Edition Doppelpunkt heraus.
Bei meinen Lesungen und Performances arbeitete und arbeite ich besonders gern mit Kunstschaffenden aus anderen Bereichen zusammen (z.B. Musik, Tanz, Theater). Und so entstand 2003 die nächste größere Lyrikperformance „Zieh ich Bahnen…“, die ich gemeinsam mit Tanzenden und Performenden im Theater m.b.H. und im Theater des Augenblicks in Wien präsentierte (zu den vielen Mitwirkenden siehe das Plakat im Archiv und unter "Fotos"). Auch dabei wurden wieder meine Gedichte mit Bewegung in vielfältigster Form kombiniert, was bereits der Beginn meines Auftritts deutlich macht (siehe dazu das - technisch leider sehr schlechte – Kurzvideo: www.myspace.com/video/vid/45864598)
Ich besuchte zahlreiche Schauspielkurse (u.a. an der Schauspielschule Act & Fun, Wien), absolvierte Workshops und Kurse in Pantomime, Straßentheater, Improvisationstheater, Akrobatik, Zirkusschule, Tanz und anderen Formen der Körperarbeit, wie Qi Gong und Yoga. Yoga ist in den letzten Jahren immer wichtiger für mich geworden.
Gelegentlich arbeitete ich als Kleindarstellerin beim Film, sammelte Erfahrungen in Tonstudios, vor allem aber agierte und reagierte ich im Turnsaal als Lehrerin der Rahlgassenschülerinnen.
2005 kam mein 3. Gedichtband in der Edition Doppelpunkt heraus. Er hieß Lyreley und gab mir in der Folge meinen Künstlernamen. Ich glaube, es war Richard Weihs, der mich zum ersten Mal bei einer Lesung so nannte. So beschloss ich dann bei Poetry Slams, wo ich selten, aber doch mitmache, nur unter diesem Namen aufzutreten.
Nachdem das Schweizer Ensemble TangoPlus, bestehend aus Beatrix Strebel und Marc Rufer, bereits Gedichte von mir in sein Tanztheaterstück „Le deuxième sexe. Das Weib ist nichts…“ integriert hatte, das 2003-2005 u.a. in Wien, Zürich, Leipzig und Salzburg zu sehen war, beschlossen wir drei eine engere Zusammenarbeit. So entstand unsere gemeinsame Tanztheater-Performance „Lyreley“, die wir schließlich 2007 in Wien (Theater des Augenblicks), Salzburg (republic) und Zürich (Theater Rigiblick) präsentierten. Auch diese auf meinem dritten Gedichtband basierende Tanztheaterproduktion war für mich ein sehr bereicherndes Erlebnis und gab mir bestimmt viel Energie, meine damals bestehenden gesundheitlichen Probleme zu überleben.
Im Jahr 2008 gründete ich gemeinsam mit der Akkordeonistin Heidelinde Gratzl das Duo „Der Fisch zur blauen Linde“. Seither treten wir mit verschiedenen Programmen an unterschiedlichsten Orten (u.a. Cafés, Kleinkunstbühnen und Büchereien) mit unseren musikalischen Lyrikperformances auf. Ausdrücklich erwähnen möchte ich die Performance „Herzgefechte & Schmerzgeflechte“, die wir 2009 im Theater Narrenschloss und im Derwisch in Wien präsentierten, da sie gleichzeitig die – etwas andere - Buchpräsentation meines gleichnamigen 4. Lyrikbandes war.
Unter den vielen MusikerInnen, die mich in den letzten 25 Jahren schon bei Lesungen begleitet haben, möchte ich den Marimbaspieler Stephan Brodsky hervorheben, da wir schon sehr viele musikalische Lesungen gemeinsam kreierten. Und auch Hary Wetterstein, der meine Texte öfter mit seinem Gitarrespiel untermalte und mich sogar einmal bei einer Lesung im Dezember 2011 damit überraschte, dass er einige meiner Gedichte spontan vertonte.
Mein 5. Gedichtband Losgesagt erschien 2012 in der Reihe „Lyrik der Gegenwart“ in der kleinen, aber feinen Edition Art Science.
Da meine ersten 4 Gedichtbände mittlerweile vergriffen waren, beschloss ich, ein Best-of meiner Gedichte zu machen, beginnend mit dem Jahr 1989 bis inklusive 2015.
So kam Mitte 2015 mein erstes Hörbuch heraus: Lyreley - Poesie aus einem Vierteljahrhundert, artdialogue. Auf dieser CD werden 47 von mir gelesene Gedichte mit den einfühlsamen Klängen von Stephan Brodskys Marimba verwoben.
Das Herzstück meiner Poesie in Buchform erschien Anfang Dezember 2015 im Verlagshaus Hernals. Es trägt denselben Titel wie die CD: Lyreley - Poesie aus einem Vierteljahrhundert und enthält 125 Gedichte, die ich in den letzten 25 Jahren geschrieben habe.
Im Sommer 2016 wurde mein jüngster - siebter - Gedichtband veröffentlicht: Das Lächeln der Sterne (2016), wieder in der Reihe „Lyrik der Gegenwart“. Er schließt auch direkt an "Losgesagt" an, enthält er doch Gedichte, die ich seit damals geschrieben habe (also in den Jahren 2012-2016).
Zuletzt arbeitete ich gemeinsam mit neun anderen Performenden/TänzerInnen an einer bewegten Poesie-Performance: Das Stück "Was ich bin" wurde im April 2017 im ausverkauften Off-Theater in Wien gezeigt und vom Publikum begeistert aufgenommen. Es führte mir wieder einmal vor Augen, wie schön es für mich ist, Wort und Bewegung zu kombinieren und wie beglückend es dabei für mich ist, nicht nur Hauptakteurin auf der Bühne zu sein, sondern auch für Dramaturgie und Regie verantwortlich zu zeichnen.
Ich schreibe hauptsächlich Lyrik, habe aber auch schon den einen oder anderen Prosatext verfasst und publiziert. Neben meinen erwähnten sieben Gedichtbänden finden sich zahlreiche Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften und Onlinemagazinen. Gedichte von mir finden sich auch in Anthologien, z.B. in Existenz und Renitenz (Wien 2011), in 5er-Edition. Literatur aus Margareten (Wien 2012) und zuletzt in Pappelstimmen. Pappelblatt Anthologie. Texte 2013-2018 (Wien 2019).
Ich bin Mitglied der Grazer Autorinnen Autorenversammlung (GAV) und des ÖSV, wobei in diesem Zusammenhang nicht meine schifahrerischen Leistungen gemeint sind, auch wenn ich tatsächlich Landesschilehrerin beim Österreichischen Schiverband bin, sondern der Österreichische Schriftsteller/innenverband (ÖSV/AWA).
2005-2007 habe ich auch eine Ausbildung in „Systemischer Familienaufstellung“ und Fortbildungen dazu gemacht. In diesem Zusammenhang möchte ich lediglich erwähnen, dass ich dem Aufstellungsguru Bert Hellinger, auf den sich so viele in diesem Bereich Tätige gerne berufen, sehr skeptisch gegenüberstehe. Und das nicht nur wegen seines - meines Erachtens sehr entlarvenden - Zitates vom 14.3.2007, das ich an der Sigmund Freud Privatuniversität (SFU) Wien aus ihm herauskitzelte: „Jeder Könner ist manipulativ!“ Das war nämlich die Antwort vor versammeltem Publikum auf meinen Vorwurf, ich hätte seine eben erlebte Aufstellung als sehr manipulativ empfunden.
Als Somatic Experiencing®-Praktikerin i.A. (eine Methode zur Bewältigung und Aufösung von Stress und Traumen nach Peter A. Levine) begleite ich Menschen, die traumatische Erfahrungen gemacht haben (egal, wie lange diese schon zurückliegen und ob sie sich daran erinnern können oder nicht) und deren Leben davon geprägt ist. Denn jedes Trauma - jedes überwältigende Ereignis bzw. jede solche Entwicklung - hat Auswirkungen auf die Gefühle, das Verhalten und das Denken eines Menschen. Das Schöne an dieser Arbeit ist, dass es möglich wird, die durch Stress und Trauma im Nervensystem steckengebliebene Energie auf sanfte Weise zu befreien. Wenn der Organismus der KlientInnen das Trauma tansformiert und integriert hat, können die KlientInnen ihr Leben wieder mit dieser befreiten Energie und damit mit viel mehr Lebenfreude leben. Körperliche und psychische Symptome sowie gedankliche Endlosschleifen, die mit dem Trauma gekoppelt waren, werden weniger und verschwinden. Diesen Prozess begleiten zu dürfen, ist für mich sehr beglückend.
Dass ich diesen ganzheitlichen Ansatz zur Traumaverarbeitung gewählt habe, bei dem die Ressourcen und die Selbstregulation eines Menschen gefördert werden, einen die Physis und die Psyche gleichermaßen respektierenden Ansatz, bei dem also nicht nur unser Verstand, sondern auch die Weisheit unseres Körpers - diese "Sprache ohne Worte" (so auch der Titel eines Hauptwerks von Peter Levine) - gewürdigt und genützt wird, begeistert mich immer wieder. Vielleicht weil es auch in der Poesie letztendlich nur darum geht, das mit Worten auszudrücken bzw. sich dem sprachlich anzunähern, was mit Worten eigentlich nicht ausgedrückt werden kann ...
Seit 2010 beschäftige ich mich außerdem mit dem von dem Kanadier Ra Uru Hu (1948-2011) begründeten „Human Design System“ (HDS). Und das, obwohl mir die Bezeichnung anfangs nicht gefiel, da sie mich irgendwie an „Esoterik für Roboter“ erinnerte. Dabei ist dieses auf modernsten wissenschaftlichen Erkenntnissen (aus Genetik und Astrophysik) einerseits und alten Weisheitslehren der Menschheit (Astrologie, I-Ging, Chakrenlehre, Kabbala) andererseits basierende System alles andere als das. Das, was ich an diesem System spannend finde, ist die Tatsache, dass es ein Totschlag für jegliche Ratgeberliteratur ist, denn es gibt ganz individuelle Antworten auf die Frage „Wer bin ich?“ und zeigt, wie schädlich Verallgemeinerungen für jedes Individuum auf dem Weg der Selbsterkenntnis sein können. Als lizensierte Human Design Analytikerin (siehe dazu unter http://www.ihdschool.com/professionals) bereitet es mir große Freude, interessierte Menschen mittels Human Design Readings auf diesem Weg zu unterstützen. Wem das HDS schon etwas sagt, dem/der sei an dieser Stelle verraten: Ich gehöre zu den seltenen Wesen der Reflektoren.
Vielleicht hat all das auf der Website einer Autorin nichts verloren. Wenn Sie dieser Meinung sind, könnte ich als Entschuldigungsgrund vorbringen, dass ich natürlich auch noch viel mehr in eine Langvita hätte schreiben können.
Ich habe einen Bruder, der mir bei der Erstellung dieser Homepage geholfen hat und auch sonst sehr verschieden von mir ist.
Ich liebe Schitourengehen und Bäume-Umarmen. Aber nicht in Kombination.
Dagmar Fischer, im März 2013 (mehrmals ergänzt, zuletzt im Oktober 2019)