Textproben - Gedichte von Dagmar Fischer
Was wir sind
Wir sind keine Roboter
Wir sind und bleiben Menschen
Wir sind keine Virenschleudern, keine Gefährder
Wir sind und bleiben Menschen
Wir sind keine Kollateralschäden
Wir sind und bleiben Menschen
Wir sind keine Figuren für eure Macht- und Planspiele
Wir sind und bleiben Menschen
Wir sind keine digitalen Identitäten
Wir sind und bleiben Menschen
Wir sind keine Versuchskaninchen für euren Impfwahn
Wir sind und bleiben Menschen
Wir wollen atmen, Nähe, echte Solidarität
Wir sind und bleiben Menschen
Wir sind immun gegen eure schwachsinnigen und menschenverachtenden Verordnungen und Gesetze
Wir sind und bleiben Menschen
Wir durchschauen eure gleichgeschalteten Medien und Politiker und die gekauften Experten
Wir pfeifen auf eure Shutdowns, Lockdowns und Maskerade
Wir sind und bleiben Menschen
Menschen mit vielen Gesichtern
Wir wollen einen offenen Diskurs
Wir sind und bleiben Menschen
Wir wollen Kinder, die wieder lachen
Alte, die in Würde leben und Alte, die auch in Würde sterben
Wir sind und bleiben Menschen
Wir sind nicht auf Corona reduziert
Wir sind und bleiben Menschen
Wir glauben nicht an eure Testereien und Zahlenspiele
Wir sind keine gefälschten Statistiken
Wir sind und bleiben Menschen
Wir vertrauen auf das Leben, nicht auf die künstliche Intelligenz
auf das Leben, nicht auf den Profit
Wir erkennen und entlarven euren krankmachenden Gesundheitswahnsinn
euren Propagandawahnsinn
euren Sicherheits- und Überwachungswahnsinn
euren 5G-Wahnsinn
Wir befreien uns aus der Diktatur eurer Konzerne
Wir sind und bleiben Menschen
Ihr seid angstgesteuert und wir wissen warum
Wir demaskieren eure Lügen, eure Gier, eure Teile-und-Herrsche-Strategien und Allmachtphantasien
Wir scheißen auf eure Neue Welt Ordnung
Wir sind und bleiben Menschen
Ihr seid angstgesteuert
eure Welt zerfällt
Wir erschaffen uns eine neue
eine friedliche
eine liebevolle
eine solidarische
eine gesunde Welt für alle Lebewesen
eine freie Welt
Eure Welt zerfällt
Wir feiern das Leben
Wir sind und bleiben Menschen
© Dagmar Fischer (Lyreley), 29.12.2020
Paradigmenwechsel
Ein Weltenbrand entstand
der uns verband
Nicht länger bauten wir auf Sand
wir gingen lieber Hand in Hand
Wir gingen in ein Land
wo all die Angst in uns verschwand
und jeder fand sein Herzensband
In diesem Land auch der Verstand
war bei Verstand und blieb am Rand
In dem Gewand er auch empfand
das Herzensband das ihn umwand
Da war kein Tand und keine Wand
Nur Liebe war 's die uns verband
© Dagmar Fischer (Lyreley), 9.9.2020
Nähe
Wollt ihr wirklich
dass wir täglich zoomen?
Lieber folge ich
dem Duft der Blumen
© Dagmar Fischer (Lyreley), 6.12.2020
Die Corona ist nicht mehr da!
Fühlt sich am Rand
im Maskenland
denn baut auf Sand
zieht sich zurück
Was für ein Glück
für dieses Stück
Kein Herz und Hirn
bietet die Stirn
kein Widerstand
wo Hand in Hand
nicht mehr das Band
Wer bietet mehr
in diesem Heer
Bei Billie gehts
wir sehen 's stets
doch immer mehr
Der Stoff muss her!
Und Tier und Baum
die glauben 's kaum
sie schauen zu
bis haben Ruh
bis verspottet
ausgerottet
hat Wrack um Wrack
sich Menschenpack
© Dagmar Fischer (Lyreley), 20.04.2020
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Sie
Sie knöpfte
die Erde zu
nagelte
den Schnee an die Wand
rahmte
die Meere ein
kämmte
die Wüste glatt
und wunderte sich
dass sie keine Luft bekam
Getätigte Worte
Früher
haben sie immer nur getan
was ihnen befohlen wurde
Jetzt
sind Worte
keine Taten für sie
Immer sind sie die Opfer
sie sind und bleiben eben
echte Österreicher
Entbunden
Dem Geflecht aus abgenutztem Wort entronnen
durch aller Herren Frauen Kinder Länder zieh ich Bahnen
In Sand und Meer im Wald und auf Asphalt
lass ich die Füße Kreise lecken
beäugen Regenbögen meinen Weg aus altem Stein
Die Pflicht ruft nicht sie ist begraben
und ihr Wort fällt nicht mehr ein
Verlass ich dich
so hab ich deinen Namen längst vergessen
Entbunden geh ich in der Menge unter
Wo die Geschichten sind noch nicht erzählt
bin ich befreit
Berggestärkt
Berggestärkt lehn ich mich zum Meer
meine Augen sehnen dich sehr
Lichtbegabt will ich dich tragen
traumgetränkt schwinden die Fragen
Will vollmundig herzprall dich küssen
und wellen das uralte Wissen
Kranke Gesellschaft
Viele
arbeiten sich krank
und erholen sich nicht mehr davon
Sehr viele
haben keine Arbeit
werden davon krank
und erholen sich nicht mehr davon
Ein paar wenige
lassen das Geld arbeiten
machen alle krank
und erholen sich sehr schnell davon
Haben sie geglaubt
Wien Wien nur du allein
Im Stadtpark
fiedelt der Johann
und sonst keiner
Wiener Blut
ist anders
als Afrikanerblut
Wer ein Mensch ist
und wer einer war
entscheidet das
Goldene Wiener Herz
Zu Omofuma
sagte es nein
Zu Seibane Wague
sagte es nein
Zu Schwarz
sagte es schon oft
endgültig nein
So wirst du nie
die Stadt meiner Träume sein
Anmerkung: Marcus Omofuma starb am 1. Mai 1999 im Zuge einer Abschiebung nach Nigeria. Er wurde von drei Fremdenpolizisten am Sessel des Flugzeugs „fixiert“ und geknebelt. Er erstickte.
Seibane Wague starb am 15. Juli 2003 nach einem Polizei- und „Rettungs“-Einsatz im Afrika-Kulturdorf im Stadtpark. Die für ihn dort errichtete Gedenkstätte fiel bereits am 22. Juli einem Brandanschlag zum Opfer.
Szenario
Wenn die Welt untergeht
mit wem würdest du dann
sterben wollen?
Mit dir natürlich
deine Hand haltend
Ich bin gerührt
Und warum
frage ich
willst du dann nicht
mit mir leben?
Anmerkung: Die bisher zitierten Gedichte entstammen ursprünglich verschiedenen (teils vergriffenen) Büchern. Sie sind nun alle in meinem Lyrikband
LYRELEY - Poesie aus einem Vierteljahrhundert (Verlagshaus Hernals, Wien 2015) wieder abgedruckt.
Arillas/Korfu, August
Orangerot kippt die Mondsichel ins Meer
ihre Lichtstraße
die eben noch zielte genau zu mir her
sie verschwindet im ewigen Nichts
Ganz ohne Maße schau ich aufs Meer
erstaunt über den Verlust meines Erdengewichts
Aus: Das Lächeln der Sterne (2016)